Ohne eine Geschichte wäre meine kleine adventliche Geschenkereihe nicht komplett. Schließlich sind wir hier in der Kinderbuchwerkstatt! Daher bleibt mir jetzt, ein paar Tage vor Heiligabend, nur noch, Euch eine kleine Geschichte von mir zu schenken. Schöne Stunden im Lichterglanz und an der Krippe wünsche ich Euch.
Gesegnete Weihnachten!
Als die Geschenke sich gelangweilt haben
Einmal haben die Eltern schon am 23. Dezember die Geschenke unter den Weihnachtsbaum gelegt. Da mussten die Kinder ganz schön lange warten, bis sie endlich die Geschenke auspacken durften, und die Geschenke mussten auch ganz schön lange warten.
Den Geschenken ist es vor lauter Warten langweilig geworden. In der Nacht haben sie es nicht mehr ausgehalten. Das Feuerdüsenrennboot ist in die Küche gerutscht und hat in der Spüle schwimmen geübt. Die Puppe hat vor dem Badezimmerspiegel Frisuren ausprobiert. Die Wollsocken von Oma haben sich aufgeribbelt und der passende Pulli musste sich so fürchterlich schämen, dass er sich hinter dem Tannenbaum versteckt hat. Der Spaceroboter ist mit den neuen Schlittschuhen übers Parkett gesaust. Zwei dicke Bücher haben sich gegenseitig durchgeblättert und ein ganz besonders wagemutiges Puzzle ist auf den Schrank geklettert, hinuntergesprungen und in tausend Teile zerbrochen.
Die Kinder sind von dem ganzen Radau wach geworden. Weil die Geschenke nicht mehr unter dem Baum lagen, sind sie suchen gegangen. Und haben gesucht. Und gesucht. „Das ist ja wie Ostern!“, hat das Mädchen gesagt. „Wostern“, hat der Junge gesagt, „Weihnachten plus Ostern ist gleich Wostern.“
Da haben die Kinder Eier gekocht und bunt angemalt und in der Wohnung versteckt. Und als die Eltern im Morgengrauen aus den Federn gekrochen sind, durften sie Wostereiersuchen und Geschenke zusammenbauen und spielen. Von da an ist die Familie immer mitten in der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember aufgestanden und hat im Schlafanzug ein Fest gefeiert, das sonst keiner kennt: Wostern.
Ich lese gerade ein Manuskript Korrektur, das – eine große Ausnahme bei mir – keine Auftragsarbeit ist. Ich möchte es einfach schreiben und habe auch schon einen interessierten Verlag. *klopf auf Holz*
Jedenfalls, was lese ich da gerade? „Sie hätte gern geschrieben vor Glück.“ Haha! Schreiben macht glücklich, ja, aber meine Hauptfigur hätte eigentlich lieber geschrien.
Ooooh, schon der 3. Advent! Langsam steigt die Aufregung! Um die Zeit bis Weihnachten zu vertreiben, backt Ihr bestimmt auch, oder? Da ich ein Freund von nicht allzu ewigen Aktionen bin, hier mein Lieblingskeksrezept. Es geht richtig fix und man kann es variieren, wie man gerade Lust hat. (Heute leider ohne Foto, weil wir schon alles aufgefuttert haben. *g*)
Schnelle Gewürzplätzchen
Auf die Plätze, fertig, los: Zuerst Eier, Zucker und Salz schaumig schlagen, dann das Mehl unterheben und zuletzt das Lieblingsgewürz dazugeben. Nun müsst ihr unbedingt den Finger in den Teig stecken, um zu testen, ob es auch schmeckt oder ihr mehr Gewürz braucht … *g* Mit zwei Teelöffeln setzt ihr Häufchen auf Backpapier (etwas Abstand lassen, sie zerlaufen ziemlich) und backt die Kekse bei 180 Grad Umluft etwa 10-15 Minuten.
Adventstipp: Die Plätzchen werden nach ein paar Tagen hart. Das macht aber nichts, denn sie sind fast am besten, wenn man sie in Tee oder Kaffee dippt!
Bücher gehören für mich übrigens auch in die Adventszeit. Seit ich ein Kind war, lese ich jedes Jahr „Schnüpperle“ von Barbara Bartos-Höppner, seit einigen Jahren auch „Das Weihnachtsgeheimnis“ von Jostein Garder und nun natürlich jedes Jahr meinen aktuellen Sternenschweif-Adventskalender. Den habe ich euch ja noch gar nicht gezeigt! Hier ist er:
Sucht Ihr noch ein Weihnachtsgeschenk für Einhorn- und Ponyfreunde? Dann sind meine Magischen Vorlesegeschichten genau richtig: 24 abwechslungsreiche, magische Sternenschweifgeschichten zum Vorlesen und Selberlesen ab etwa 5 Jahren.
Noch ein Tipp, wie Ihr die Zeit bis Weihnachten rumkriegt: Mit der Winterwoche bei Kathipirati. Dort gibt es ab heute jeden Tag eine tolle winterliche Kreatividee. Schneit dort unbedingt vorbei!
Immer kriegt man Weihnachten so viele wunderschöne Karten und immer finde ich sie zu schade zum Wegwerfen. Daher habe ich mir dieses Jahr eine Bastelei ausgedacht, um die schönsten Weihnachtskarten wiederzuverwerten!
1. Lest die Weihnachtskarten noch mal durch. So liebe Grüße von lieben Leuten, oder?
2. Benutzt eine Karte als Schablone und zeichnet ihren Umriss auf die Pappe. Schneidet sie aus.
3. Weil man alte Kartons nie ordentlich geschnitten kriegt, habe ich die Ränder der Karten mit Klebeband eingefasst.
4. Nun muss man ein bisschen herzlos sein und die Weihnachtskarten in Streifen schneiden. Ich mache immer alles pi mal Daumen, aber man kann sicher auch ein Lineal zu Hilfe nehmen.
5. Schneidet die Streifen in verschiedenen Längen zu und ordnet sie in Form eines Tannenbaums an. Wenn er euch gefällt, klebt ihr ihn auf.
6. Zuletzt noch ein Tupfen Kleber als Spitze über den Baum setzen und Glitzer hineinstreuen. Trocknen lassen – und schreiben!
Und weil man in der Adventszeit doch immer Lust zum Basteln hat, möchte ich Euch das tolle neue Weihnachtsbastelbuch meiner Freundin Kathi zeigen:
Darin findet Ihr lauter süße Projekte für drei- bis sechsjährige Kids. Toll ist, dass die Kinder durch viele Fotos weitgehend selbstständig basteln können: Erst sind alle Materialien abgebildet, dann alle Steps und zuletzt gibt es bei vielen Projekten auch noch eine Idee, was man damit machen kann (mit den süßen Wichteln kann man zum Beispiel ein Brettspiel machen). Ich hab’s mit meinen Kindern schon ausprobiert (und allein auch *g*): Super!
Eine schöne zweite Adventswoche!